Digitale Vortragsreihe setzt Impulse für die Ressourcenlandschaft im Bergischen RheinLand

Themenabend Ressourcen Lebensmittel
Screenshot: REGIONALE 2025 Agentur

Im Rahmen des Aktivierungs- und Transferprozesses „Alles Ressource! Ressourcenlandschaft im Bergischen RheinLand“ hat die REGIONALE 2025 Agentur am 08. und 15. Februar 2023 zwei Themenabende veranstaltet. Mehr als 60 Teilnehmer*innen nahmen teil. Inhaltliche Schwerpunkte waren Regionale Lebensmittel sowie Neue Materialien und Ressourcenkluges Bauen.

Der Aktivierungs- und Transferprozess Alles Ressource! Ressourcenlandschaft im Bergischen RheinLand ist im REGIONALE-Handlungsfeld Ressourcen angesiedelt. Ziel ist die Erarbeitung von konkreten Projektvorhaben und die Weiterentwicklung von bereits im Qualifizierungsprozess aufgenommenen Projekten entlang der Themenlinien Zirkuläre Wertschöpfung, Ressourcenschonendes Bauen, Nachhaltiges Wassermanagement, Dezentrale Energiesysteme und Regionale Lebensmittel. Vor diesem Hintergrund ist die digitale Vortragsreihe ein wesentlicher Bestandteil des Aktivierungsprozesses. Sie soll Impulse für das Bergische RheinLand setzen, indem Beispielprojekte aus dem In- und Ausland vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. Darüber hinaus geht es um die Vernetzung relevanter Akteur*innen im Projektraum und den gemeinsamen Austausch. Das im Jahr 2022 begonnene Format wurde nun mit den Themenabenden im Februar 2023 erfolgreich fortgesetzt.

Verarbeitungsstrukturen für regionale Lebensmittel aufbauen
Mit jeweils 30 Teilnehmenden waren beide Veranstaltungen gut besucht. Neben Vertreter*innen aus Politik und Wissenschaft nahmen auch zahlreiche Akteur*innen aus dem Bergischen RheinLand an den Themenabenden teil. Im Fokus der ersten Veranstaltung standen beispielhafte Kooperationsformen in der Veredelung landwirtschaftlicher Qualitätsprodukte sowie der kluge Einsatz von Marketingstrategien. Moderiert wurde der Themenabend von Ricarda Weßeling von der Arbeitsgemeinschaft Wackerl/Gretas.

Als Referentin berichtete Verena Kassar in ihrem Vortrag über ihren Unverpacktladen „Das Gramm“ in der Grazer Innenstadt. Dabei sprach sie insbesondere über die Herausforderungen, eine regionale Nahversorgung in der Innenstadt zu etablieren und vor Ort erzeugten Lebensmitteln wieder einen Wert zu geben. Unter anderem werden Produkte von lokalen Bauern verkauft. Auf drei Geschäftsfelder setzt hingegen Florian Scheske, Geschäftsführer der lillebräu GmbH aus Kiel. Die Brauerei im Kieler Stadtzentrum ist Produktionsstandort, Schankraum mit Werksverkauf und Eventlocation. Zudem setzt er das „Zero-Waste“-Konzept um: Malzreste aus dem Bierprozess werden bei einem lokalen Bäcker zu Brauereichips verarbeitet, aus nicht verkauftem Bier entsteht Bierbrand. 

Anschließend diskutierten die Teilnehmer*innen mit den beiden Referenten sowie Dr. Michael Narodoslawsky (Prof. (em.) für Verfahrenstechnik an der Technischen Universität Graz und Mitglied des Fachbeirats der REGIONALE 2025) und Christiane Weitkemper (Projektagentur Oberberg) über die Produktion von regionalen Lebensmitteln. Dabei wurde deutlich, dass die hier erzeugten Produkte stärker als Marke positioniert werden müssen und eine Identifikation mit den Erzeugnissen geschaffen werden muss. „Regionale Produkte transportieren mehr als nur Kalorien“, brachte es Prof. Dr. Michael Narodoslawsky auf den Punkt. Für die Umsetzung fehle es jedoch noch an Verarbeitungsstrukturen im Bergischen RheinLand. Aktuell setzt die REGIONALE mit dem Projekt Regionales Wertschöpfungszentrum/Food Hub einen ersten Impuls. Weitere müssten jedoch folgen.

Screenshot: REGIONALE 2025 Agentur

Klimaschonende Lösungen für die Baubranche
Beim zweiten Themenabend drehte sich alles um innovative Materialien und die Nutzung in der Baubranche. Vor dem Hintergrund von REGIONALE-Projekten wie beispielsweise  Zirkuläres Bauen und Klimawandelanpassung im öffentlichen Raum in Lindlar ein Thema, dass für das Bergische RheinLand von großem Interesse ist. Dabei präsentierte Michael Wolther, Geschäftsführer der Firma „zero emissions“, biobasierte Rohmaterialien und deren Einsatz bei unterschiedlichen Pilotprojekten, darunter den Bau eines Paddleboards für Stand-up-Paddling aus Bioleinöl und unbehandeltem Holz. Peer Kohlmorgen, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Muthesius Kunsthochschule in Kiel, stellte hingegen mit „Myzelium“ ein ökologisches Material vor, das die gleichen Eigenschaften wie Styropor besitzt. Aktuell wird es im Akustik- und Schallschutzbau genutzt, der Einsatz als Dämmstoff bei Bauprojekten wird derzeit geprüft und getestet.

Die Best Practice-Beispiele wurden ebenfalls anschließend diskutiert. Dabei wurde im Gespräch mit Prof. Dr. Michael Narodoslawsky, Prof. Dr. Ralf Pude (Universität Bonn, Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe) und Stefan Maier, Mitbegründer der österreichischen Unternehmensberatung Strateco, die Potenziale für ressourcenkluges Bauen im Bergischen RheinLand herausgearbeitet. Ein wesentlicher Punkt dabei war, dass es eines „Inkubators“ bedürfe, der das Ausprobieren zwischen Wissenschaft und Praxis und über verschiedenen Fachdisziplinen hinweg befördert. Die Teilnehmer*innen nutzen die Möglichkeit, mitzudiskutieren und Fragen zu stellen.

Der Aktivierungsprozess „Alles Ressource! Ressourcenlandschaft im Bergischen RheinLand“ läuft auch im Jahr 2023 weiter. Die Vortragsreihe wird fortgesetzt und zusätzliche Themenabende im Verlauf des Jahres durchgeführt. 

Themenabend Ressourcen Bauen
Screenshot: REGIONALE 2025 Agentur

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